Jesus News

Donnerstag, 3. September 2009

Im Windschatten von Jesus vs. Zement des Vaterbildes

Neulich war ich im Elsass radeln und hatte eine intensive Begegnung mit einem Zirkuswagen. Der Zirkuswagen zog an mir vorbei - mit ca. 30 km/h. Meine Chance dachte ich und setzte ihm nach. Ich musste wirklich hart treten, um an die französischen Clowns ranzukommen. Aber als ich dann ungefähr nur noch einen Meter Abstand zu dem Zirkuswagen hatte, musste ich nur noch ab und zu in die Pedale treten. Ich ließ mich im Windschatten mitziehen.

So ist es auch mit Jesus, wenn wir uns an ihn ranklemmen, dann geht vieles viel leichter. Ein Leben im Windschatten von Jesus.

Das ist es ja, was wir als Christen vorleben und weitererzählen sollen. Aber manchmal läufst du gegen Mauern. Manche Menschen haben einfach panische Angst davor, Gott zu begegnen.

Wir sollten uns fragen, was dahintersteckt, damit wir uns nicht wie moderne Varianten des Don Quixote an Windmühlen den Kopf einrennen. Oft ist es besser zurückzutreten, nachzudenken und durch das offene Hintertürchen einzutreten anstatt das verbarrikadierte Haupttor frei zu bomben.

Was könnte die verlorenen Söhne und Töchter daran hindern, zum Vater umzukehren? Natürlich der Vater. Ich meine den sichtbaren leiblichen Vater.

Bis vor wenigen Jahrzehnten galten Väter in Deutschland überwiegend als streng und furchteinflössend. Wenn solch ein Vater nicht respektiert, dann setzte es oft Prügel. "Schwarze Pädagogik" ist der Fachbegriff. Wer in solcher Furcht vor dem eigenen leiblichen Vater aufgewachsen ist, der ist von Anfang an mit Furcht vor dem himmlischen Vater vertraut. Die Frage ist nur, haben diese "Gottesfürchtigen" jemals einen liebenden Vater erlebt?

Wer in den 70-er Jahren und später aufgewachsen ist, hat oft ein anderes Vaterbild: Väter, die nicht da sind, Väter, die ihren Kindern keinen Halt geben bzw. diese sich selbst überlassen und auch nicht beschützen können. Dieses Vaterbild ist bereits fest im Mainstream verankert - Beweis: Wer ist denn der Volltrottel bei den "Simpsons" - natürlich der Vater Homer.

Wer so ein Bild von seinem sichtbaren Vater hat, dürfte es nicht leicht haben, seinem göttlichen unsichtbaren Vater zu vertrauen. Viele Menschen wurden von ihren leiblichen Vätern im Stich gelassen, warum sollten sie Ihrem himmlischen Vater vertrauen?

Weiß jemand, wie Menschen, die nie einen starken sichtbaren Vater erlebt zum Glauben an den unsichtbaren allmächtigen Daddy gebracht werden???

Wahrscheinlich ist es die Kraft der Vergebung. Wer mit seinem leiblichen Vater hadert, hadert zu 50% mit sich selbst (genetische Logik) und mit seinem göttlichen Vater. Wer die Schwäche, Abwesenheit oder Unrecht des leiblichen Vaters vergeben kann und nicht dem leiblichen Vater, sondern der Sünde die Schuld für diese Missstände gibt, der wird sich selbst neu erleben und seinen himmlischen Vater kennenlernen.

Vielleicht ist es daher ein Schlüssel zu den Herzen vieler Menschen, wenn wir sie fragen, wir ihr Vater war, und heraushören, ob sich in ihnen offener oder versteckter Groll gegen den leiblichen Vater eingenistet hat.

Wer erkannt hat, dass der leibliche Vater aufgrund eigener Schwäche (Bauchschuss an der Front, falsche Vorstellungen von Karriere und Familie, Sucht...) abwesend oder gewalttätig war, der wird anfangen, die Sünde zu hassen, und sich selbst und seinen leiblichen und himmlischen Vater neu lieben lernen.

Meine Erfahrung.

2 Kommentare:

Karin hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Karin hat gesagt…
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